ÖKO-HAUS feiert 25-jähriges Bestehen
„Wir sind ein alter Hase in einer jungen Branche“
Interview mit Geschäftsführer Felix Steber
ÖKO-HAUS steht für ökologische Lösungen im Energiebereich. Seit 25 Jahren strebt die Gründerfamilie Steber danach, im Einklang mit Natur und Umwelt zu handeln. Gegründet als Massivholzschreinerei, später um einen ökologischen Baustoffhandel erweitert, lautet das Hauptziel des Unternehmens: 100 Prozent erneuerbare Energien. Mit dem Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen, modernen Speichersystemen rund um die Solarenergie und als Anbieter von E-Ladestationen treibt ÖKO-HAUS die Energiewende voran. Seit 2017 führt Felix Steber das Unternehmen in zweiter Generation.
Herr Steber, welche Produkte und Dienstleistungen bietet ÖKO-HAUS seinen Kunden an?
Unser Angebot umfasst alle Leistungen rund um die Photovoltaik: PV-Anlagen, Batteriespeicher, Ladeinfrastruktur für E-Autos – und zwar für alle Kundengruppen vom Privathaushalt und Kleingewerbe bis hin zu Industriebetrieben und Freilandanlagen. Wir verstehen uns als Komplettanbieter, der Projekte von der ersten Beratung über die Planung und Ausführung bis hin zum Aftersales Service begleitet und umsetzt.
Wo liegen die besonderen Stärken und Kompetenzen von ÖKO-HAUS?
Es gibt wenige Unternehmen, die im Bereich Photovoltaik so viel Erfahrung haben. Man könnte auch sagen: ÖKO-HAUS ist ein alter Hase in einer jungen Branche. Mein Vater Gerhard gehörte bereits 1996 mit der Installation seiner ersten Photovoltaikanlagen zu den Pionieren in diesem Bereich. Bis heute haben wir den Anspruch, immer der Zeit voraus zu sein. Dazu kommt: Unsere Mitarbeiter vom Servicetechniker und Fachinstallateur bis zum Meister und Ingenieur sind exzellent ausgebildet. Wir beraten herstellerneutral und legen den Fokus ausschließlich darauf, was der Kunde wirklich benötigt. Und wir legen größten Wert auf den Service: Schon vor mehr als 15 Jahren haben wir unsere Serviceabteilung ins Leben gerufen – eine überlebenswichtige Entscheidung, wie sich ab 2011 herausstellte. Aufgrund politischer Entscheidungen rutschte die Photovoltaik-Branche in eine massive Krise. Unsere Serviceabteilung hat uns entscheidend über diese Krisenjahre geholfen. In der Folge haben wir auch den Service für viele von uns nicht gebaute Photovoltaik-Anlagen übernommen. Aktuell leisten wir die Fernüberwachung von 370 Großanlagen. Bei Problemen aller Art ist unser Service schnell vor Ort, um das tadellose Funktionieren der PV-Anlagen zu gewährleisten.
Welche Werte sind Ihnen als Geschäftsführer des Unternehmens besonders wichtig?
Qualität und Kundenzufriedenheit stehen bei uns an erster Stelle: Erst wenn wir einen Auftrag von Anfang bis Ende nach unseren hohen Standards realisiert haben und der Kunde zufrieden ist, sind auch wir zufrieden.
Große Bedeutung hat für uns auch das Miteinander im Team. Wir sehen und schätzen, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten. Wenn Menschen mit Freude dabei sind und ihre Arbeit als sinnstiftend erleben, stimmt am Ende auch das Ergebnis. Dazu trägt auch bei, dass wir sowohl gegenüber unseren Kunden als auch mit unseren Mitarbeitenden jederzeit klar und transparent kommunizieren.
Sie haben 2017 die Nachfolge Ihres Vaters angetreten und sind seitdem Geschäftsführer von ÖKO-HAUS. Wie würden Sie aus Ihrer Sicht diesen Übergang und die Entwicklung des Unternehmens seitdem beschreiben?
Ich habe von Anfang an im Unternehmen mitgearbeitet und dabei alle Bereiche kennengelernt. Über diese vielfältigen Einblicke bin ich noch heute sehr froh. Meine erste Berufsausbildung als Schreiner habe ich in einem anderen Betrieb absolviert, seit 2003 bin ich nun bei ÖKO-HAUS tätig. Nach weiteren Ausbildungen zum Elektriker und Elektromeister habe ich 2017 die Geschäftsführung übernommen, in der ersten Zeit noch in Zusammenarbeit mit meinem Vater. Der nahtlose Übergang, den wir damit sicherstellten, war in diesen Krisenzeiten besonders wichtig. Glücklicherweise ging es ab 2018 wieder stetig aufwärts mit jährlichen Steigerungen von 20 bis 30 Prozent. Parallel ist auch das Team gewachsen: 2017 waren es rund 30 Beschäftigte, in diesem Jahr hoffen wir unseren 50. Mitarbeiter zu begrüßen.
Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Meilensteine von der Gründung des Unternehmens 1998 bis heute?
Zu den Meilensteinen in der Unternehmensgeschichte gehört der Bau der ersten Bürger-Photovoltaikanlage 2002 ebenso wie die Gründung der Tochterfirma fagus energieprojekte GmbH und die Entwicklung und Realisierung des Raiffeisen-Solarfonds. Seit 2011 besteht unsere Partnerschaft mit Baufritz. Im selben Jahr haben wir unsere Serviceabteilung massiv ausgebaut. 2012 installierte ÖKO-HAUS die erste Freiflächen-Photovoltaikanlage, ein Jahr später haben wir den Bereich Energetische Sanierung erweitert. Und schließlich haben wir im Jahr 2014 den größten Batteriespeicher Schwabens in Betrieb genommen. Dazu kommen viele kleine Meilensteine in einem doch noch recht jungen Unternehmen – etwa wenn der erste Mitarbeiter in Rente geht.
Wenn Sie zurückblicken auf 25 Jahre ÖKO-HAUS: Wie haben sich auf diesem Weg die Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Kunden verändert? Wie geht ÖKO-HAUS mit diesen Veränderungen um?
Die Komplexität hat deutlich zugenommen. Die Anlagen werden immer größer und erfordern damit insbesondere bei der Planung ein deutlich umfangreicheres Know-how und speziell dafür ausgebildete Mitarbeiter. Das lässt sich mit den Projekten vor zehn oder 15 Jahren schon gar nicht mehr vergleichen. Dazu kommen gerade in der letzten Zeit immer häufiger Lieferschwierigkeiten, die die Planung noch komplizierter machen. Wir reagieren darauf, indem wir unsere Lagerhaltung ausweiten und dafür beispielsweise eine neue Halle gebaut haben. So können wir unseren Kunden auch in der aktuellen Situation größtmögliche Planungssicherheit bieten.
Dabei bedeutet uns jeder Kunde gleich viel – ob Eigenheimbesitzer oder Großkunde. Aus unserer Sicht ist es gerade die Mischung, die unsere Arbeit so spannend macht: Jeder bringt seine eigenen Vorstellungen mit, die wir im Team optimal umsetzen. Dazu gehören auch unsere Partnerunternehmen, die uns bei der Installation unterstützen und mit denen wir schon seit vielen Jahren intensiv zusammenarbeiten.
Stichwort Team: Was macht ÖKO-HAUS als Arbeitgeber attraktiv?
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden bei uns eine sinnstiftende Tätigkeit, mit der sie jeden Tag ganz konkret einen Beitrag zur Energiewende leisten können. Das spiegelt auch die Zusammenarbeit im Team wider – alle ziehen gemeinsam an einem Strang und unterstützen einander wo immer möglich. So fühlen sich alle bei uns von Anfang an im Team willkommen und eingebunden.
Unsere Projekte befinden sich in der Regel in der Region. Das ermöglicht familienfreundliche Arbeitszeiten und kurze Fahrzeiten zur Baustelle, die natürlich bezahlt werden. Unsere Mitarbeiter nutzen modernste und hochwertige Arbeitsmittel und können ihre Arbeitskleidung im Rahmen eines jährlichen Budgets selbst auswählen. Wir bieten Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliche Altersvorsorge sowie das Leasing eines E-Autos oder E-Bikes über das Unternehmen.
Was sollten Interessierte mitbringen, die Teil des ÖKO-HAUS-Teams werden möchten?
Die Qualifikation, die wir erwarten, hängt natürlich immer von der konkreten Stelle ab. Generell freuen wir uns immer über Bewerberinnen und Bewerber, die selbstständig und verantwortungsbewusst arbeiten und flexibel, teamfähig und kundenorientiert handeln.
Welche wichtigen Entwicklungen sehen Sie beim Thema regenerative Energien? Welche Pläne haben Sie für das Unternehmen in den kommenden Jahren?
Wir erwarten, dass die Nachfrage in allen Bereichen hoch bleiben wird, in gewissen Bereichen wird sie weiter wachsen. Auch die Größe der Projekte wird weiter steigen. Schon jetzt gibt es die ersten Freilandparks mit bis zu 15 MW. Mit unserem Unternehmen ÖKO-HAUS planen wir ebenfalls zu wachsen – in einer gesunden Geschwindigkeit. Die Herausforderung, gute Fachkräfte zu gewinnen, wird uns auch in Zukunft weiter begleiten.
Im Modulbereich ist die Technologie bereits hervorragend entwickelt, gleichwohl wird sie immer effizienter, die Wirkungsgrade steigen und ein Ende ist nicht in Sicht. Steigenden Bedarf sehen wir beim Thema Batteriespeicher. Wenn die Energiewende gelingen soll, müssen Großspeicher, die das Netz unterstützen, künftig in größerem Umfang und zu günstigeren Preisen zur Verfügung stehen. Auch das Thema Wasserstoff kann in den nächsten Jahren ein Thema werden.
Die E-Mobilität wird zunehmen und mit ihr der Bedarf nach Ladeinfrastrukturen, beispielsweise in Betrieben oder Wohnanlagen. Nicht zuletzt gewinnen auch Wärmepumpen im Rahmen der neuen Regelungen immens an Bedeutung. Hier sehen wir eine große Chance für die Sektorenkopplung, also der Verbindung von Stromerzeugung, Heizung und Mobilität.